Kategorie: Windows

Alles rund um das beliebteste Betriebsystem von Microsoft

  • Desktopverknüpfungen erstellen – viele Wege führen nach Rom

    Desktopverknüpfungen erstellen – viele Wege führen nach Rom

    Ob direkt nach der Installation oder danach – viele Nutzer wollen früher oder später direkt und ohne Umwege auf diese oder jene Anwendung zugreifen und erstellen deswegen eine Desktopverknüpfung. Doch ob unter Windows, Linux oder Android – es lauern viele Fallstricke, die einer einfachen und intuitiven Erstellung im Wege stehen. Darum kläre ich im folgenden Artikel über die verschiedenen Möglichkeiten hierzu unter den Plattformen auf.


    Windows

    Es liegt an einer der Eigenheiten von Windows, dass je nachdem aus welcher Quelle man das Programm bezogen hat, von welchem eine Verknüpfung erstellt werden soll, eine unterschiedliche Herangehensweise erforderlich ist. Diese werden nun vorgestellt.

    Verknüpfung von manuell installierten Anwendungen

    Direkt bei der Installation bietet Windows die Erstellung einer Desktopverknüpfung an. Das entsprechende Feld muss einfach nur mit einem Haken versehen werden.

    Verknüpfung bei Installation erstellen

    Wenn nachträglich eine Verknüpfung erstellt werden soll, hilft ein Rechtsklick auf eine freie Stelle des Desktops. «New» und «Shortcut» öffnet folgendes Fenster:

    «Create Shortcut»-Fenster Windows

    Hier muss nun der Speicherort der Anwendung eingetragen werden. Diesen findet man über eine Suche des entsprechenden Programms über das Startmenü und einem Rechtsklick auf den Programmicon sowie «Open file location».

    Speicherot einer Anwendung heraufinden
    Speicherot einer Anwendung heraufinden

    Dieser Pfad kann nun in das obige Fenster kopiert werden. Die weiteren Schritte des Assistenten sind (wie die Wahl des Namens der Verknüpfung) selbsterklärend.

    Verknüpfung von Anwendungen aus dem Microsoft-Store

    Leider haben Anwendungen, welche über den hauseigenen Microsoft-Store installiert werden, keinen Dateispeicherort bzw. taucht diese Optionen bei ebensolchen Programmen beim Rechtsklick (wie oben erläutert) nicht auf. Hierzu gibt es zum Glück eine Lösung. Dazu muss der Dateimanager (Windows-Explorer) geöffnet werden und der Pfad

    shell:appsfolder

    oben eingeben werden. Ein «Enter» öffnet nun ein weiteres Fenster, in welchem alle Programme aufgelistet werden (auch solche aus dem Microsoft-Store). Ein Rechtsklick auf das Gewünschte und «Create shortcut» sowie ein Quittieren des nun erscheinenden Hinweisdialogs mit «Yes» erstellt eine Verknüpfung auf dem Desktop!

    Verknüpfung Windows

    Verknüpfung von Websites

    Zuweilen möchte man eine vielbesuchte Internerseite auf dem Desktop ablegen. Hierzu muss einfach der obige Dialog geöffnet werden und die URL eingefügt werden. Leider wird die Website jetzt immer nur mit dem Standardbrowser geöffnet. Wenn man dies nicht möchte, muss anders verfahren werden. Eingefügt wird zunächst der Speicherort zum Browser und dann in Anführungszeichen die URL. Der Assistent kann nun wie gewohnt beendet werden. Die Verknüpfung ist erstellt und wird im jeweiligen Browser geöffnet.


    Linux

    Verknüpfung von Anwendungen

    einfach

    Unter dem freien Betriebssystem ist die Erstellung einer Verknüpfung eigentlich sehr einfach, wenn auch je nach Distribution leicht verschieden. Grundsätzlich lässt sich meistens über das Startmenü und die Suche das gewünschte Programm ausfindig machen. Danach reicht fast immer ein Rechtsklick auf dieses und «Add to Desktop» (KDE) oder Ähnliches.

    Einfacher Dialog zur Desktopverknüpfung beim KDE-Desktop
    Einfacher Dialog zur Desktopverknüpfung beim KDE-Desktop

    Nur beim GNOME-Desktop kann dies fehlschlagen. Dieser hat in seiner Reinform (unter Fedora Linux und nicht unter Ubuntu) die Eigenheit, dass sich dort prinzipiell keine Desktopverknüpfungen erstellen lassen. Dieser Missstand lässt sich jedoch sehr einfach über die Installation eines zusätzlichen Paketes beheben. Unter debian-basierten Distributionen genügt hierzu:

    sudo apt install --no-install-recommends gnome-panel

    etwas komplizierter

    Wenn der oben genannte Weg jedoch fehlschlägt, kann man eine andere Herangehensweise versuchen. Startpunkt ist hierfür der Desktop. Ein Rechtsklick auf eine freie Fläche führt in KDE über «Create New» zu «Link to File or Directory». Für andere Desktops ist die Vorgehensweise ähnlich. Es erscheint nun ein neues Fenster, in welchem der Dateipfad zur ausführbaren Datei (sowie meistens der Dateiname) angegeben werden muss.

    Hinweisdialoge des KDE-Desktops
    Hinweisdialoge des KDE-Desktops

    Um Ersteren aufindig zu machen, muss man sich an dieser Stelle in Erinnerung rufen, ob das betreffende Programm via Paketquellen, Flatpak oder Snap installiert worden ist. Für Erstere lautet der Dateipfad dabei wie folgt, wobei «anwendung» von dem Dateinamen der Anwendung abhängt (diese lässt sich durch einen Besuch des jeweiligen Ordners in Erfahrung bringen).

    /usr/share/applications/anwendung.desktop

    Für Snap-

    /var/lib/snapd/desktop/applications/anwendung.desktop

    und Flatpak-Pakete ist die Vorgehensweise mit veränderten Pfaden genau dieselbe.

    /var/lib/flatpak/exports/share/applications/anwendung.desktop

    Verknüpfung von Websites

    Hierzu müssen exakt die selben Schritte wie bei der obigen Methode ausgeführt werden, nur das als Pfad der URL der entsprechenden Website einzutragen ist.


    Android

    Hier ist die Vorgehensweise sehr einfach und den meisten geläufig. Nach einem Swipe nach oben zur Liste der installierten Anwendungen genügt ein Gedrückt-Halten auf dem entsprechenden Programmicon und das Wählen von «zum Start hinzufügen» oder Ähnliches.


    Fazit

    Die eigentlich triviale Erstellung einer Verknüpfung kann zuweilen – beispielsweise unter Windows bei Microsoft-Store-Anwendungen – zu Problemen führen. Aus diesem Grund hilft dir die obige, leicht verständliche Anleitung, um einfach und schnell zu deinem Ziel zu kommen. Teile diesen Artikel sehr gerne mit weiteren Nutzern und kommentiere ihn. Vielen Dank für das Lesen dieses Artikels!

  • Passwortmanager – Fragen über Fragen

    Passwortmanager – Fragen über Fragen

    «Password», «12345» und «hallo» – das waren im vergangenen Jahr die beliebtesten Passwörter der Deutschen. Ein eklatantes Sicherheitsproblem, welches jeder Nutzer, der einfache Passwörter verwendet, erzeugt. Den nicht auszudenken, was passieren würde, wenn unser gesamtes digitales Leben plötzlich in die Hände Krimineller gerät. Solche Attacken finden in diesem Moment millionenfach im Netz statt und es wäre naiv zu glauben, das nicht jeder einmal davon Opfer wird. Doch es gibt eine sehr einfache und komfortable Lösung für diese Unzulänglichkeit: Die Verwendung eines Passwortmanagers


    Wie gehen Angreifer vor?

    Um die Bedeutung eines Passwortmanagers für die eigenen digitale Sicherheit zu verdeutlichen, ist es zunächst hilfreich, den Blickwinkel des Angreifers einzunehmen. Allgemein versuchen Kriminelle sekündlich automatisiert Konten diverser Internetdienste zu knacken. Um das richtige Passwort in Erfahrung zu bringen, stehen ihnen grundsätzlich zwei Wege offen:

    1. Wörterbuch-Attacke: Bei dieser Angriffsart werden Wörtbuchlisten verwendet, die alle gängigen Passwörter (wie oben genannt) oder sogar alle Wörter, die eine Sprache bietet, enthalten. Um dem entgegenzutreten können Passwörter verwendet werden, die kein wirkliches Wort implizieren (z.B. «sgnpyodukp»).
    2. Brute-Force-Attacke: Bei dieser Angriffsart wird «rohe Gewalt» eingesetzt, um alle möglichen Buchstabenkombinationen auszuprobieren. Früher oder später kann dadurch jedes Passwort geknackt werden. Die dafür benötigte Zeit, geht jedoch bei einer Passwortlänge ab 15-20 Stellen und einer Verwendung von Klein- und Großbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen in ein nicht tragbares Ausmaß (mehrere Jahre bis Jahrmillionen).

    Wie sieht ein gutes Passwort aus?

    Ein gutes Passwort bedeutet, dass es zum einen kein «richtiges» Wort ist, welches in einem Wörterbuch vorkommen kann (um einer «Wörterbuchattacke» vorzubeugen) und zum anderen mindestens 15, besser 20 Stellen mit Klein-, Groß- und Sonderbuchstaben sowie Zahlen (um einer «Brute-Force-Attacke» vorzubeugen) besitzt. Nur so ist sichergestellt, dass diese Passwort nicht jetzt oder in naher Zukunft von Cyberkriminellen geknackt werden kann. Du solltest es außerdem noch nie verwendet haben, da eine Kompromittierung eines Accounts Weitere zur Folge haben könnte. Eine Nichtbeachtung dieser Passwortregeln ist grob fahrlässig. So dauert beispielsweise das Knacken eines Passworts, welches nur 5 Kleinbuchstaben besitzt, selbst mit einem handelsüblichen Computer nur wenige Sekunden.


    Muss ich mir jetzt jedes Passwort merken?

    Nein! Wenn du die obigen Regeln erfüllst, dann kann das Erstellen und Merken dieser Passwörter sehr aufwendig bis unmöglich sein. Besonders wenn man hunderte Benutzerkonten besitzt, was nicht selten der Fall ist. Aber ist gibt eine sehr einfache Lösung für dieses Problem: Ein Passwortmanager.


    Was ist ein Passwortmanager überhaupt?

    Ein Passwortmanager ist ein Programm oder eine Browseranwendung, welches Passwörter eines Nutzers entweder lokal auf der Festplatte oder in der Cloud in einer Datenbank abspeichert. Der Nutzer muss sich deswegen keine Gedanken mehr über seine Passwörter machen, sondern kann sie einfach in dieser sammeln und bei Bedarf abrufen.


    Ist es nicht auch zu empfehlen, die Passwortspeicherungsfunktion des Browsers selbst zu nutzen?

    Ja und Nein. Die meisten Browser bieten das automatische Ausfüllen von Passwörtern und Speicherung dieser an. Häufig sind auch Funktionen wie Passwortgenerierung oder -synchronisation verfügbar. Ähnliches bieten beispielsweise die Dienste von Google und Apple (Schlüsselbund). Wenn damit der Nutzer dazu angehalten wird, kompliziertere Passwörter zu erstellen, ist dem zunächst nichts einzuwenden. Jedoch werden diese meist unverschlüsselt gespeichert und stellen dadurch ein Sicherheitsrisiko dar. Auch die Funktionen sind eingeschränkter als bei «richtigen» Passwortmanagern und bei den großen Tec-Riesen kommt die Datenschutzproblematik hinzu. Deswegen rate ich in der Bilanz zur Nutzung eines Passwortmanagers, um Zugangsdaten sicher und komfortabel zu speichern.


    Ist es nicht unsicher, alle Passwörter an einem Ort zu speichern?

    In diesem Fall nicht. Zum einen hat die Verwendung eines Passwortmanagers einen enormen Sicherheitsgewinn zur Folge, da der Nutzer eher gewillt ist, ausreichend sichere Passwörter zu verwenden. Er muss sich diese ja nicht mehr selbst merken. Die intuitive Bedienung vieler Anwendungen senkt die Hemmschwelle zusätzlich. Zum anderen sind die Passwörter meistens ausreichend sicher mit einem Passwort oder Ähnlichem sowie einem Verschlüsselungsalgorithmus geschützt. Wer Bauchschmerzen dabei hat, seine Passwörter in der «fernen» Cloud zu speichern, kann lokale Lösungen verwenden. Auch aufgrund des Sicherheitsgewinns durch den OpenSource-Gedanken, werde ich im Folgenden den Passwortmanager «KeePassXC» für Windows, MacOS und Linux genauer vorstellen.


    Wie richte ich KeePassXC ein?

    Installationsdateien der unterstützten Plattformen lassen sich auf der Projektseite des Passwortmanagers herunterladen. An dieser Stelle wird vorausgesetzt, dass Anwender mit der Installation von EXE-, AppImage bzw. DMG-Dateien für ihr Betriebssystem vertraut sind.

    Startseite von KeePassXC
    Startseite von KeePassXC

    Nach dieser sollte den Nutzer beim Start folgende Seite begrüßen (Hinweis: Im Folgenden werden Screenshots und Ausführugen der derzeit aktuellen Version 2.7.8 gezeigt. Diese können in zukünftigen Versionen leicht abweichen.). Nach einem Klick auf «Create Database» kann ein Name und eine Beschreibung für die neue Passwortdatenbank angegeben werden. Die nächste Seite kann mit den Standardeingaben mit «Continue» quittiert werden. Nun muss zwingend ein sicheres Passwort nach den obigen Regeln erstellt werden, da darauf die Sicherheit der gesamten gespeicherten Passwörter fußt. Zuletzt muss nach «Done» noch ein Speicherort der Passwortdatei gewählt werden. Anschließend sollte die primäre Benutzeroberfläche von KeePassXC erscheinen:

    Hauptbenutzeroberfläche von KeePassXC
    Hauptbenutzeroberfläche von KeePassXC

    Es würde an dieser Stelle den Rahmen des Artikels sprengen, alle Funktionen und Buttons des Programms vorzustellen, zumal die Bedienung zumeist selbsterklärend ist. Einzig die Erstellung eines neuen Passworteintrags soll hier genauer erläutert werden. Für weiterführende Informationen ist die (englischsprachige) Dokumentation zu empfehlen.


    Wie speichere ich das Passwort meines Kontos in KeePassXC ab?

    Hierzu wählt man den obigen Plus-Button (vierter Rundbutton von links).

    Eingabemaske bei Erstellung eines neuen Passworteintrags unter KeePassXC
    Eingabemaske bei Erstellung eines neuen Passworteintrags unter KeePassXC

    In der obigen Eingabemaske wählt man nach dem Titel des Eintrags, den Benutzernamen (meistens die Email) des Kontos und trägt (wenn vorhanden) ein Passwort ein. An dieser Stelle ist es auch möglich, sich ein sicheres Passwort von KeePassXC generieren zu lassen. Hierzu wählt man den würfelartigen Button innerhalb der Zelle «Password» rechts. Mit einem Schieberegler lässt sich nun die Länge (zur Erinnerung mindestens 15 Stellen) und das Vorhandensein der gewünschten Zeichentypen einstellen. «Apply» setzt das Passwort in die Zeile. Unter «URL» sollte die Webadresse (inklusive https://) des Dienstes eingetippt oder eingefügt werden. Dies ist optional, jedoch bei der Verwendung der Browsererweiterung unverzichtbar. Dieses komfortable Zusatzfeature von KeePassXCwird in einem weiteren Artikel vorgestellt werden. «OK» speichert den Eintrag entgültig ab.


    Wie synchronisiere ich meine Passwörter unter KeePassXC mit weiteren Geräten?

    Da KeePassXC alle Daten in einer einzigen Datei speichert, genügt der Austausch dieser Datei mit weiteren Geräten. Hierzu kann diese beispielsweise sehr einfach unter einem eingebundenen Cloud-Dienst im Dateimanager (wie z.B. OneDrive unter Windows) abgespeichert werden. Dies ist auch für ein Backup anzuraten. Bei einem starken Passwort der Datenbank ist dies auch ausreichend sicher. Bei neuen Geräten kann eine vorhandene Passwortdatenbank einfach über den Button «Open Database» der Startseite eingebunden werden.


    Gibt es KeePass auch für mein Mobilgerät?

    Ja, für Mobilgeräte existieren mehrere freie Ableger wie KeePassDX für Android oder KeePassium für iOS. Eine Nutzung dieser ist auch für ein sicheres und komfortables Nutzererlebnis zu empfehlen. Die Bedienoberfläche der Mobilversionen entsprichend weitestgehend (zumindest prinzipiell) derer der Desktopversion. Auch hier können also beispielweise auf dem Desktop erstellte Datenbankdateien mithilfe von Cloud-Diensten auf das Mobilgerät importiert werden.


    Fazit

    Um sehr einfach die diversen Benutzerkonten eines jeden Nutzers mit guten Passwörtern sicher zu gestalten, bieten sich Passwortmanager wie KeePass geradezu an. Nach dem Lesen dieses Artikels bist du mit den grundsätzlichen Bedienkonzepten dieses Passwortmanagers vertraut. Mit dieser einfachen und auch für Einsteiger praktikablen Lösung ist jedem Internetnutzer gedient. Teile deshalb diesen Artikel mit weiteren Nutzern, damit sie ihre Onlinekonten schützen können. Ich freue mich außerdem über deinen Kommentar!

  • Backup – Freund oder Feind?

    Backup – Freund oder Feind?

    Denke einmal kurz über dein digitales Leben nach. Könntest du den sofortigen und unwiderbringlichen Verlust aller Daten, welche auf diversen Geräten wie deinem Smartphone, Computer oder SmartHome-Gerät gespeichert sind, verkraften? Wenn nein, dann lohnt das Lesen dieses Beitrags.


    Warum sollte ich ein Backup machen?

    Es ist in der Einleitung dieses Beitrags schon angeklungen, fast niemand hat keinerlei Daten auf Geräten gespeichert, wessen Verlust ihn kalt lassen würde. Man denke nur an die wervollen Fotos des letzten Urlaubs, die Bachelorarbeit oder die Zugangsdaten zu einem der diversen digitalen Dienste, welche wir tagtäglich nutzen. Kein Datenspeichermedium hält unendlich, früher oder später wird jedes Gerät das Ende seiner Lebensdauer erreicht haben. Um dafür oder gegen das versehentliche Löschen von wichtigen Daten vorzusorgen, ist eine existierende Backup-Strategie ausnahmslos für jeden Anwender ein Muss.


    Wann mache ich ein Backup?

    Die empfohlene Häufigkeit des Backups hängt von der Intensität der Nutzung des Geräts ab. Wenn ein PC nur sehr selten genutzt wird, kann ein Backup nur einmal im Monat oder Jahr zu empfehlen sein. Bei den meisten regelmäßigen Anwendern ist jedoch ein Backup einmal pro Woche anzuraten. Bei Cloud-Backups entfällt meistens die Frage der Häufigkeit, da Änderungen sofort aktualisiert werden (z.B. bei OneDrive in Windows).


    Wie viele Backups soll ich gleichzeitig zur Verfügung haben?

    Grundsätzlich gilt die 3-2-1-Regel. Sie besagt, dass man mindestens drei Backups auf zwei Medien anfertigen sollte, wobei sich eines davon an einem anderen Ort (z.B. außer Haus) befindes sollte. Den kein Backup-Medium hält ewig und wenn gerade zufällig der Ausfall eines Computers und der einer Backupfestplatte zusammentreffen, ist man froh im Sinne dieser Regel noch ein Backup auf einem anderen Medium vorrätig zu haben.


    Auf welchem Medium sollte ich ein Backup erstellen?

    Ein Backup des PCs kann grundsätzlich auf zwei Medien erfolgen. Entweder man verwendet ein externe Festplatte (eine SSD ist aufgrund der begrenzten Haltbarkeit der elektronischen Speicherchips zunächst nicht zu empfehlen) oder man lädt seine Daten in die Cloud hoch. Das Backup auf ein Netzwerklaufwerk (NAS) ist auch möglich und anzuraten, wenn man eine solche besitzt.

    Das Cloud-Backup bietet den Vorteil, dass die Dateien von überall auf der Welt verfügbar sind und im Falle einer Naturkatastrophe oder eines Hausbrands geschützt sind. Andererseits dauert das Backup zumindest erstmalig, je nach Internetverbindung, länger als bei einem Backup auf eine externe Festplatte oder NAS. Auch ist bei Cloudprovidern auf dessen Verständnis von Datenschutz zu achten. Eine Verschlüsselung ist deswegen – auch bei externen Festplatten – obligatorisch. Zur Datenträgerverschlüsselung wird noch ein gesonderter Artikel folgen. Zur Erfüllung der obigen 3-2-1-Regel ist aber auch eine Kombination der genannten Möglichkeiten ratsam.


    Wovon sollte ich ein Backup anlegen?

    Grundsätzlich von allem, wessen Verlust du nicht verkraften kannst. Ob ein Backup des Android-Smartphones oder der Router-Einstellungen – überall im digitalen Leben kann ein solches sinnvoll sein.

    Speziell auf den PC bezogen kann man zwischen zwei Arten von Backups unterscheiden:

    • Ein Backup der Benutzerdateien, wie Dokumente, Bilder, Videos & Co. Diese ändern sich häufig und ein Backup ist also regelmäßig wie oben erläutert anzuraten.
    • Eine vollständige Systemsicherung (auch Dateiträgerabbild /-image genannt) ist ein Kopie der gesamten Festplatte (oder SSD) des Systems. Im Falle eines misslungen Updates oder einem Umzug auf ein neues System kann sehr einfach ohne Neuinstallation wieder am alten Stand weitergearbeitet werden. Aufgrund des Umfangs und des Aufwandes ist ein solches Backup aber wenige häufig als das Benutzerdateienbackup notwendig.

    Wie mache ich ein Backup unter Windows?

    Die einfachste Form des Backups kommt von Microsoft selbst. Mithilfe des hauseigenen Cloud-Dienstes OneDrive bietet Windows bei Erstinstallation prominent die Synchronisierung aller Dateien mit diesem an. Dafür ist ein Microsoft-Konto erforderlich und bei den meisten Anwendern, dürfte das kostenlose Datenkontingent von 5GB kaum genügen, weshalb häufig ein Abo fällig wird. Dafür wird diese Form des Backups aber sehr gut von Windows unterstützt und versehentlich gelöschte Dateien können einfach und schnell mithilfe des Versionsverlaufs wiederhergestellt werden.

    Nur aufgrund des Datenschutzes sollte man sich Gedanken machen, wie schon im Windows-Linux-Vergleich erörtert. Ein Verschlüsselung vor dem Hochladen – beispielsweise mit Cryptomator – ist also angebracht. Die genaue Vorgehensweise würde jedoch an dieser Stelle den Rahmen sprengen und kann in der Dokumentation des Dienstes nachgelesen werden. Aber auch andere Cloud-Dienste können relativ einfach im Dateiexplorer eingebunden werden (wie z.B. GoogleDrive oder Nextcloud).

    OneDrive-App Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/OneDrive#/media/File:OneDrive_screenshot.png

    Die zweite Möglichkeit besteht in einem Backup auf eine externe Fesplatte. Diese sollte je nach zu sicherndem Datenbestand 1-2TB an Kapazität bieten. Natürlich ist die manuelle Sicherung à la Copy-Paste der Dateien möglich. Komfortabler ist jedoch die Sicherung mittels eines speziellen Backup-Programms. Dazu steht eine Vielzahl ein Programmen zur Auswahl. Zwei von mir getestete Beispiele sind Duplicati oder Aomei Backupper Standard. Letzteres bietet außerdem ein Vollsicherung des gesamten Systems. Auch Vorta ist zu empfehlen.

    Für versierte Anwender und zur vollständigen Systemsicherung ist des Weiteren das Backup-Script c’t-WIMage des Computermagazins c’t zu empfehlen. Eine Anleitung hierzu findet sich hier.


    Und unter Linux?

    Auch für das freie Betriebssystem gibt es Programme, die das Backup auf eine Festplatte oder im Dateiverzeichnis eingebundene Cloud-Ordner vereinfachen.

    Als Klassiker im Terminal gilt rsync. Eine einfach Syntax lautet:

    rsync -av /home/user/verzeichnis /media/backupverzeichnis

    Hierbei müssen natürlich die Dateipfade angepasst werden. Auf die genaue Syntax und die Vielzahl an Parametern werde ich an dieser Stelle nicht eingehen. Es lassen sich jedoch auf anderen Seiten genauere Informationen finden.

    Für Anfänger und die meisten Anwender ist jedoch ein anderes Programm aus meiner Sicht sehr zu empfehlen. Die Rede ist von BorgBackup oder dessen Pendat auf dem Desktop, Vorta. Es ist mit

    sudo apt install vorta

    inklusive Abhängigkeiten unter Debian/Ubuntu-basierten Distributionen schnell installiert und sogar für MacOS und Windows erhältlich. Nach dem Start steht ein intuitive Nutzeroberfläche zur Verfügung und mit einem Klick auf das +-Symbol rechts von «Repository» kann man eine ebensolche erstellen, um mit einem ersten Backup zu beginnen. Vorta bietet eine Verschlüsselung sowie Komprimierung an, und durch die blockbasierte Speicherung verbrauchen die Backups nur einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe. Diese und weitere Möglichkeiten dieses Programms lassen sich in der offiziellen Dokumentation nachlesen.

    Oberfläche von Vorta unter Linux (unter Windows/MacOS nahezu identisch)

    Wie mache ich ein Backup meines Smartphones?

    Unter Android ist ein Backup – wenn man keine Datenschutzbedenken hat – über GoogleDrive in der dazugehörigen App unter «Sicherungen» möglich. Eine Alternative ist das manuelle Kopieren der zu sichernden Benutzerdateien über ein USB-Kabel auf den PC oder das automatische Hochladen (von beispielsweise Fotos) in die Cloud. Die meisten größeren Anbieter offerieren hierzu ein Option in der entsprechenden App.

    Für Samsung-Geräte ist die Software SmartSwitch sehr zu empfehlen, da diese in einem Rutsch alle Dateien und Einstellungen auf neuen Geräten wiederherstellt. Hierzu muss die enstprechende App für den PC sowie für das Smartphone installiert, dieses per USB-Kabel verbunden und dem Assistenten gefolgt werden. Bei allen Geräten anderer Hersteller funktioniert das Programm leider nicht.


    Sollte ich auch von meinem Router ein Backup machen?

    Ja! Auch hier gilt wieder: wessen Verlust man nicht verkraften kann, von dem sollte man ein Backup erstellen. Die Einstellungen, Telefoniedaten usw. des WLAN-Routers sind häufig sehr umfangreich und bei einem Defekt oder Umstieg auf ein neues Gerät ohne Backup mühsam wiederherzustellen. Um ein solches bei den verbreiteten FritzBox-Routern zu erstellen, reicht ein Besuch der Benutzeroberfläche (dazu einfach im Heimnetz in der Browserzeile 192.168.178.1 eingeben und mit dem Passwort an der Unterseite des Routers anmelden). Unter System – Sicherung können beim Reiter «Sichern» unter der Eingabe eines Passworts die Einstellungen und Telefoniedaten gesichert werden. Standardmäßig muss man hierzu zur Verifikation anschließend eine Taste auf der FritzBox drücken.

    Ein Backup der FritzBox-Einstellungen

    Auf dem gleichen Weg kann unter dem Reiter Wiederherstellung die Datei auf einem neuen Gerät wiedereingespielt werden und findet einen Router mit den gleichen Einstellungen vor.


    Fazit

    Zum Schluss dieses zugegeben relativ umfangreichen Artikel bitte ich dich: Mache ein Backup – egal wie und wie oft. Ein Backup ist viel besser als keines und bewahrt einem vor dem Totalverlust seines digitalen Daseins.

    Vielen Dank für das Lesen dieses Beitrags! Teile ihn sehr gerne mit Anderen, um ihnen die Notwendigkeit von Backups nahezubringen.

  • Windows und Linux – ein Vergleich

    Windows und Linux – ein Vergleich

    Das Supportende von Windows 10 im Oktober 2025 rückt immer näher und Anwender, welche ihre noch funktionierenden PCs aufgrund der hohen Hardwareanforderungen von Windows 11 nicht zu Elektroschrott verkommen lassen wollen, sollten sich nach Alternativen umsehen. Als eine dieser kann das freie Betriebssystem Linux angesehen werden, das ich in einem vorherigen Artikel schon einmal einsteigergerecht vorgestellt habe. Doch wie schneidet Linux in verschiedenen Kategorien im direkten Vergleich zu Windows ab und was sind auf beiden Seiten die Vor- und Nachteile der Betriebssysteme?


    Benutzerfreundlichkeit

    Windows setzt, auch bedingt durch seine hohe Verbreitung, Maßstäbe im Bereich Benutzerfreundlichkeit und gilt mit seinem Desktop als Vorreiter eines anwenderorientierten Betriebssystems. Doch viele Linux-Distributionen stehen dem mit ihren verschiedenen Desktopoberflächen in nichts nach, erfordern jedoch je nach Oberfläche eine gewisse Einarbeitungszeit als Umsteiger von Windows.


    Softwareangebot

    Für viele Anwender ist das zur Verfügung stehende Angebot an Apps sehr wichtig. Hier hat Windows aufgrund seiner Verbreitung zunächst einen Vorteil, da praktisch alle Anwendungen deswegen für dieses Betriebssystem verfügbar sind. Ein genauer Blick auf viele Linuxdistributionen zeigt jedoch, dass hier auch mindestens gleichwertige Alternativen bereitstehen. Und sehr viele Apps für Windows gibt es bereits auch für Linux. Der OpenSource-Gedanke trägt außerdem seinen Teil dazu bei, dass die Anzahl der Anwendungen für Linux ständig steigt.


    Sicherheit

    In diesem Bereich liegen die Vorzüge klar bei Linux. Windows ist allein wegen seiner großen Verbreitung das größte Angriffsziel für Viren, Trojaner, Ransomware & Co. Aber auch abgesehen davon schafft Linux beispielsweise aufgrund seiner Berechtigungsstruktur hohe Hürden für Angreifer. Die Anwendungsinstallation ist bei Linux naturgemäß ebenso mit weniger Risiken verbunden, da alle Apps zentral aus einer Anwendungsverwaltung installiert und aktualisiert werden können. Der OpenSource-Gedanke sorgt außerdem für ein schnelles Ausmerzen von Sicherheitslücken, wobei eine viel größere Zahl von professionellen Programmierern eine Blick auf den Quellcode wirft als bei Windows.


    Einstellungsmöglichkeiten

    Linux-Distributionen bietet nahezu unendliche Möglichkeiten das eigene Betriebssystem nach Wunsch anzupassen und auf die Bedürfnisse des Anwenders zuzuschneiden. Beispielsweise existieren hunderte Desktopoberflächen sowie Linux-Distributionen, die der Anwender für sein Betriebssystem nutzen kann. Bei Windows gibt es nur eine Oberfläche, welche sich zudem kaum verändern lässt.

    Eine exemplarische Verdeutlichung, welche unendliche Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten Linux bietet: Sogar das Startlogo (bei Windows der Windows-Button unten links/Mitte) lässt sich nach Belieben verändern.

    Datenschutz

    Windows disqualifiziert sich für diejenigen, die ihre gesamtes digitales Leben am Computer nicht mit Microsoft teilen wollen. Laut der Datenschutzerklärung von Microsoft sammelt Windows eine Vielzahl von persönlichen Daten und registriert zudem fast jeden Klick, um benutzerspezifische Onlineprofile zu erstellen. Dies lässt sich in Windows kaum einschränken, es kann nur das Senden «optionaler Diagnosedaten» verhindert werden. Microsoft ist außerdem sein 2007 Partner im PRISM Programm der NSA. Linux dagegen sammelt keinerlei Diagnosedaten. Auf freiwilliger Basis kann man bei vielen Distributionen der Sendung von anonymisierten Nutzungsdaten zustimmen, dies lässt sich jedoch sehr einfach verhindern.


    Treiberunterstützung

    Der Großteil der Hardwarehersteller bietet Treiber für Windows. Jedoch muss man sich diese als Anwender häufig von diversen Websites erst zusammensuchen, um ein optimales Betriebssystem zu erreichen. Bei Linux sieht das anders aus. Die Treiber sind bereits im Kern (Kernel) des Systems enthalten und bieten Unterstützung für eine Vielzahl an Geräten. Es ist aufgrund des OpenSource-Gedanken praktisch unmöglich ein Gerät zu finden, für welches keine Treiberunterstützung existiert. Bei Herstellern, welche ihren Firmwarequellcode jedoch nicht freigeben und sehr neuen Geräten, bietet Linux manchmal weniger performante oder energiesparende Treiber (z.B. bei NVIDIA-Grafikkarten). Hier hat sich in den letzten Jahren aber schon viel zum Besseren gewendet.


    Stabilität und Geschwindigkeit

    Windows ist besonders auf älteren Geräte häufig relativ träge und benötigt beim Hochfahren (ohne Windows-Schnellstart) viel mehr Zeit als Linux-Distributionen. Häufige Aussetzer bei Windows, wie der berüchtigte «Bluescreen of Death», lassen sich bei Linux fast nie beobachten. Nicht zuletzt deswegen ist Linux im Serverbereich auch das meistgenutzte Betriebssystem.

    Tritt oft scheinbar zufällig und nicht reproduzierbar auf: Der Bluescreen of Death.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bluescreen_(Windows)#/media/Datei:Blue_Screen_of_Death.png

    Kosten

    Die meisten Linux-Distributionen unterliegen des GPL-Lizenz und sind deswegen für den Endanwender kostenlos. Es gibt allerdings spezielle Distributionen (wie Red Hat Linux), welche sich an Firmen richten und nur gegen kostenpflichtigen Support nutzbar sind. Diese spielen jedoch für den Heimnutzer keine Rolle. Bei Windows sieht die Sache anders aus. Die Lizenzkosten für den Endanwender der Home-Version betragen im Microsoft-Store 145€, für die Pro-Version schlagen 259€ für eine Einzellizenz zu Buche. Die meisten PCs sind schon mit Windows vorinstalliert und kosten den Endanwender scheinbar nichts. Die Hersteller müssen jedoch sehr wohl Lizenzkosten entrichten, welche sie an die Kunden weitergeben.


    Updates

    Microsoft liefert bei Windows regelmäßig Updates aus, welche der Anwender mit einem verpflichtenden Neustart installieren muss. Die Updates kann man auch nicht verhindern, sondern nur auf bestimmte Zeit aufschieben. Auf der anderen Seite beträgt häufig der Supportzeitraum von Versionen für Heimanwender nur 2 Jahre. Danach ist ein Upgrade auf die nächste Version notwendig. Bei Linux sind Updates in keinster Weise verpflichtend und fordern selten einen Neustart. Andererseits bieten beispielsweise die LTS-Versionen von Ubuntu 5 Jahre Updates, ohne dass auf die nächste Version geupgradet werden muss. Bei einer für den Einzelnutzer kostenloses Registrierung bei Ubuntu Pro sind es sogar 10 (!) Jahre.


    Installation

    Die meisten PCs im Handel sind schon mit Windows vorinstalliert und der Anwender muss keine Installation vornehmen. Die Installation, welche bei Linux unumgänglich anfällt, da nur wenige PCs mit vorinstalliertem Linux erhältlich sind, kann deswegen als die größte psychologische Einstiegshürde für den Endanwender angesehen werden. Doch es existiert eine Vielzahl von Installationsanleitungen im Web und auch die Distributoren sind an einer anwenderfreundlichen Dokumentation interessiert. Die Installation beschränkt sich dabei auf die Erzeugung eines Installations-USB-Sticks, dem Booten von diesem und der eigentlichen Installation, durch welche häufig eine intuitiver Schritt-für-Schritt-Assistent führt.

    Installationsassistent der Linux-Distribution Ubuntu. Quelle: https://ubuntu.com/tutorials/install-ubuntu-desktop#4-boot-from-usb-flash-drive

    Fazit

    Windows bietet auf den ersten Blick durch seine Vielzahl an Apps, der bekannten Bedienoberfläche und der sehr guten Treiber-Unterschützung für den Endanwender nur Vorteile. Doch wer die psychologische Hürde der Installation überwindet, erhält mit Linux ein stabiles, anpassungsfähiges und sicheres Betriebssystem, dass seinesgleichen sucht. Auch aufgrund des OpenSource-Gedankes und der Vorzüge im Datenschutz ist Linux eine beachtenswerte Alternative für diejenigen, die ihren älteren PC auch nach dem Supportende von Windows 10 noch nutzen wollen.

  • USB-Gerät funktioniert nicht! Was tun?

    USB-Gerät funktioniert nicht! Was tun?

    Jeder, der hin und wieder oder regelmäßig einen PC benutzt, hat bestimmt schon mal die Erfahrung gemacht, wie einzelne USB-Geräte reproduzierbar oder zufällig nicht mehr funktionieren. Doch wenn du die folgenden Fragen Schritt für Schritt durchgehst, kannst du von kleineren Verbindungsproblemen bis komplizierteren Treiberproblemen alle Fehlerquellen aufspüren.


    Ist das USB-Gerät korrekt verbunden?


    Schmutzeinlagerungen im USB-Anschluss des PCs oder im Stecker des USB-Geräts können dafür sorgen, dass keine (stabile) Verbindung zustande kommt. Überprüfe deswegen diese auf Staubeinlagerungen oder teste den USB-Anschluss des PCs mit anderen USB-Geräten bzw. das USB-Gerät an anderen Anschlüssen oder PCs, um die Fehlersuche einzugrenzen.


    Ist die Stromzufuhr ausreichend?


    Besonders bei 3,5-Zoll-Festplatten gehört es zu den häufigen Fehlern, dass Anwender nicht für genügend Stromversorgung sorgen. Auch der Grund für ständige Abbrüche kann darin liegen. Überprüfe deswegen die maximale Stromversorgung der Ports im Handbuch deines Computers sowie die nötige Stromversorgung des Geräts. Teste die Verbindung gegebenenfalls mit einem aktiven USB-Hub oder einem zusätzlichen Netzteil (v.a. bei Festplatten).


    Stimmt die USB-Version?


    Besonders ältere PCs oder Laptops mit USB-2.0-Anschlüssen haben oft Probleme mit neueren USB-3.0/3.1-Geräten umzugehen. Letztere erkennst du an der oft blauen USB-Buchse bzw. dem blauen USB-Stecker. Teste ein USB-3.0/3.1-Gerät deswegen zuerst an einem moderneren PC, falls du die Vermutung hast, dein PC könnte zu alt sein.

    USB-2.0-Ports (zu erkennen an den weißen Kontakten)

    Funktioniert das USB-Gerät überhaupt?


    Wenn du die bisherigen Schritte ohne Erfolg unternommen hast, kann es auch einen naheliegenderen Grund geben, weshalb das Gerät nicht funktioniert: Es ist unabhängig von dem USB-Port defekt bzw. die Batterie beispielsweise einer USB-Computermaus ist leer. Überprüfe deswegen die Funktion des Geräts an anderen PCs bzw. tausche vorhandene Batterien aus oder lade es auf.


    Sind die USB-Ports im Bios deaktiviert?

    Bei den Uefi-Bios mancher PCs lassen sich die USB-Ports blockieren, sodass das Betriebssystem keinen Zugriff darauf hat. Überprüfe deswegen das Bios auf diese Option (wie du ins Bios deines PCs gelangst, kannst du weiter unten in Exkurs nachlesen). Grundsätzlich lohnt sich deswegen auch ein Neustart des Computers.


    Sind die Treiber korrekt installiert?


    Du hast die Funktion des Geräts an einem anderen PC erfolgreich getestet und es scheint hardwareseitig kein Problem zu geben? Dann kann es auch an fehlenden oder falsch installierten Treibern liegen. Wie du auf deinem Betriebssystem dazu vorgehst, wird im Folgenden beschrieben.


    Unter Windows 10/11 öffnest du mit der Tastenkombination Windows-R, dem Eintippen des Befehls

    devmgmt.msc

    sowie dem Bestätigen dieses mit der Enter-Taste den Geräte-Manager. Wenn im Ausklappmenü des betreffenden USB-Geräts ein gelbes Ausrufezeichen erscheint, liegt vermutlich ein Treiberproblem vor. Aber auch wenn dem nicht so ist, lohnt ein Rechstklick auf des betreffende USB-Gerät. Mit «Treiber aktualisieren» kann ein Update der Treiber manuell angestoßen werden (bei Windows ist grundsätzlich auch das Bemühen von Windows-Update, um das gesamte System auf den neusten Stand zu bringen, hilfreich). Bei hartnäckigen Problemen kann es auch helfen, mit einem Doppelklick auf das Gerät den Eigenschaften-Dialog aufzurufen und «Gerät abschalten» zu wählen. Anschließend kann das Gerät wieder ein- und ausgesteckt werden, um es noch einmal zu versuchen.

    Treiber eines USB-Geräts aktualisieren
    USB-Gerät entfernen

    Unter fast allen Linux-Distributionen führt der Befehl

    lsusb
    (virtuelle) USB-Geräte und Hubs, welche Linux erkannt hat

    im Terminal zu einer Auflistung aller vom Kernel erkannten USB-Geräte. Wenn dein Gerät dort auftaucht, es aber trotzdem nicht funktioniert, geben die Kernel-Meldungen unter

    dmesg | grep -i USB 

    Aufschluss zur weiteren Fehlersuche im Web.


    Exkurs: USB-Geräte auch nach Ausschalten des PCs weiterhin aktiv


    Bis an diese Stelle ging es nur darum, USB-Geräte zur korrekten Funktion zu verhelfen. Zuviel des Guten ist jedoch, wenn das USB-Gerät auch nach Ausschaltens des Computers weiterhin funktioniert und Strom verbraucht. Dieses Verhalten hat oft mit den Einstellungen für «Always on USB» oder «USB-Charging» im Uefi-Bios des PCs zu tun. Überprüfe deswegen diese Einstellung im Bios. (Hinweis für Einsteiger: Das Bios eines PCs erreichst du, wenn direkt nach Einschalten des PCs eine bestimmte Funktionstaste gedrückt wird. Dies ist häufig f8/f9/f11 oder f12. Wenn du dir unsicher bist und keine der genannten Tasten funktionieren, kannst du auch die ESC-Taste bemühen. Häufig erscheint dann ein Startmenü, bei welchem das Bios-Menü ausgewählt werden kann.)

    USB-Charging im Uefi-Bios von HP deaktivieren (Aussehen kann je nach Modell und Hersteller variieren)

    Scheint dein USB-Gerät nach dem Ausführen dieser Schritte immer noch nicht zu funktionieren, dann kann es tatsächlich defekt sein und es muss ausgetauscht werden. Weiterhin kann ein Fehlersuche im Web nach spezifischen Softwaretreibern oder Kernelmeldungen noch die erhoffte Lösung des Problems zutage fördern. Mit den obigen Punkten hast du jedoch alle trivialen Fehlerquellen ausgeschlossen.

    Vielen Dank für das Lesen diese Artikels! Ich freue mich über Kommentare und ein Teilen dieses Beitrags, um weiteren Menschen zu helfen. Um weitere Unterstützung bei IT-Problemen zu erhalten, kannst du dich auch über das Kontaktformular an mich wenden.