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  • Backup – Freund oder Feind?

    Backup – Freund oder Feind?

    Denke einmal kurz über dein digitales Leben nach. Könntest du den sofortigen und unwiderbringlichen Verlust aller Daten, welche auf diversen Geräten wie deinem Smartphone, Computer oder SmartHome-Gerät gespeichert sind, verkraften? Wenn nein, dann lohnt das Lesen dieses Beitrags.


    Warum sollte ich ein Backup machen?

    Es ist in der Einleitung dieses Beitrags schon angeklungen, fast niemand hat keinerlei Daten auf Geräten gespeichert, wessen Verlust ihn kalt lassen würde. Man denke nur an die wervollen Fotos des letzten Urlaubs, die Bachelorarbeit oder die Zugangsdaten zu einem der diversen digitalen Dienste, welche wir tagtäglich nutzen. Kein Datenspeichermedium hält unendlich, früher oder später wird jedes Gerät das Ende seiner Lebensdauer erreicht haben. Um dafür oder gegen das versehentliche Löschen von wichtigen Daten vorzusorgen, ist eine existierende Backup-Strategie ausnahmslos für jeden Anwender ein Muss.


    Wann mache ich ein Backup?

    Die empfohlene Häufigkeit des Backups hängt von der Intensität der Nutzung des Geräts ab. Wenn ein PC nur sehr selten genutzt wird, kann ein Backup nur einmal im Monat oder Jahr zu empfehlen sein. Bei den meisten regelmäßigen Anwendern ist jedoch ein Backup einmal pro Woche anzuraten. Bei Cloud-Backups entfällt meistens die Frage der Häufigkeit, da Änderungen sofort aktualisiert werden (z.B. bei OneDrive in Windows).


    Wie viele Backups soll ich gleichzeitig zur Verfügung haben?

    Grundsätzlich gilt die 3-2-1-Regel. Sie besagt, dass man mindestens drei Backups auf zwei Medien anfertigen sollte, wobei sich eines davon an einem anderen Ort (z.B. außer Haus) befindes sollte. Den kein Backup-Medium hält ewig und wenn gerade zufällig der Ausfall eines Computers und der einer Backupfestplatte zusammentreffen, ist man froh im Sinne dieser Regel noch ein Backup auf einem anderen Medium vorrätig zu haben.


    Auf welchem Medium sollte ich ein Backup erstellen?

    Ein Backup des PCs kann grundsätzlich auf zwei Medien erfolgen. Entweder man verwendet ein externe Festplatte (eine SSD ist aufgrund der begrenzten Haltbarkeit der elektronischen Speicherchips zunächst nicht zu empfehlen) oder man lädt seine Daten in die Cloud hoch. Das Backup auf ein Netzwerklaufwerk (NAS) ist auch möglich und anzuraten, wenn man eine solche besitzt.

    Das Cloud-Backup bietet den Vorteil, dass die Dateien von überall auf der Welt verfügbar sind und im Falle einer Naturkatastrophe oder eines Hausbrands geschützt sind. Andererseits dauert das Backup zumindest erstmalig, je nach Internetverbindung, länger als bei einem Backup auf eine externe Festplatte oder NAS. Auch ist bei Cloudprovidern auf dessen Verständnis von Datenschutz zu achten. Eine Verschlüsselung ist deswegen – auch bei externen Festplatten – obligatorisch. Zur Datenträgerverschlüsselung wird noch ein gesonderter Artikel folgen. Zur Erfüllung der obigen 3-2-1-Regel ist aber auch eine Kombination der genannten Möglichkeiten ratsam.


    Wovon sollte ich ein Backup anlegen?

    Grundsätzlich von allem, wessen Verlust du nicht verkraften kannst. Ob ein Backup des Android-Smartphones oder der Router-Einstellungen – überall im digitalen Leben kann ein solches sinnvoll sein.

    Speziell auf den PC bezogen kann man zwischen zwei Arten von Backups unterscheiden:

    • Ein Backup der Benutzerdateien, wie Dokumente, Bilder, Videos & Co. Diese ändern sich häufig und ein Backup ist also regelmäßig wie oben erläutert anzuraten.
    • Eine vollständige Systemsicherung (auch Dateiträgerabbild /-image genannt) ist ein Kopie der gesamten Festplatte (oder SSD) des Systems. Im Falle eines misslungen Updates oder einem Umzug auf ein neues System kann sehr einfach ohne Neuinstallation wieder am alten Stand weitergearbeitet werden. Aufgrund des Umfangs und des Aufwandes ist ein solches Backup aber wenige häufig als das Benutzerdateienbackup notwendig.

    Wie mache ich ein Backup unter Windows?

    Die einfachste Form des Backups kommt von Microsoft selbst. Mithilfe des hauseigenen Cloud-Dienstes OneDrive bietet Windows bei Erstinstallation prominent die Synchronisierung aller Dateien mit diesem an. Dafür ist ein Microsoft-Konto erforderlich und bei den meisten Anwendern, dürfte das kostenlose Datenkontingent von 5GB kaum genügen, weshalb häufig ein Abo fällig wird. Dafür wird diese Form des Backups aber sehr gut von Windows unterstützt und versehentlich gelöschte Dateien können einfach und schnell mithilfe des Versionsverlaufs wiederhergestellt werden.

    Nur aufgrund des Datenschutzes sollte man sich Gedanken machen, wie schon im Windows-Linux-Vergleich erörtert. Ein Verschlüsselung vor dem Hochladen – beispielsweise mit Cryptomator – ist also angebracht. Die genaue Vorgehensweise würde jedoch an dieser Stelle den Rahmen sprengen und kann in der Dokumentation des Dienstes nachgelesen werden. Aber auch andere Cloud-Dienste können relativ einfach im Dateiexplorer eingebunden werden (wie z.B. GoogleDrive oder Nextcloud).

    OneDrive-App Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/OneDrive#/media/File:OneDrive_screenshot.png

    Die zweite Möglichkeit besteht in einem Backup auf eine externe Fesplatte. Diese sollte je nach zu sicherndem Datenbestand 1-2TB an Kapazität bieten. Natürlich ist die manuelle Sicherung à la Copy-Paste der Dateien möglich. Komfortabler ist jedoch die Sicherung mittels eines speziellen Backup-Programms. Dazu steht eine Vielzahl ein Programmen zur Auswahl. Zwei von mir getestete Beispiele sind Duplicati oder Aomei Backupper Standard. Letzteres bietet außerdem ein Vollsicherung des gesamten Systems. Auch Vorta ist zu empfehlen.

    Für versierte Anwender und zur vollständigen Systemsicherung ist des Weiteren das Backup-Script c’t-WIMage des Computermagazins c’t zu empfehlen. Eine Anleitung hierzu findet sich hier.


    Und unter Linux?

    Auch für das freie Betriebssystem gibt es Programme, die das Backup auf eine Festplatte oder im Dateiverzeichnis eingebundene Cloud-Ordner vereinfachen.

    Als Klassiker im Terminal gilt rsync. Eine einfach Syntax lautet:

    rsync -av /home/user/verzeichnis /media/backupverzeichnis

    Hierbei müssen natürlich die Dateipfade angepasst werden. Auf die genaue Syntax und die Vielzahl an Parametern werde ich an dieser Stelle nicht eingehen. Es lassen sich jedoch auf anderen Seiten genauere Informationen finden.

    Für Anfänger und die meisten Anwender ist jedoch ein anderes Programm aus meiner Sicht sehr zu empfehlen. Die Rede ist von BorgBackup oder dessen Pendat auf dem Desktop, Vorta. Es ist mit

    sudo apt install vorta

    inklusive Abhängigkeiten unter Debian/Ubuntu-basierten Distributionen schnell installiert und sogar für MacOS und Windows erhältlich. Nach dem Start steht ein intuitive Nutzeroberfläche zur Verfügung und mit einem Klick auf das +-Symbol rechts von «Repository» kann man eine ebensolche erstellen, um mit einem ersten Backup zu beginnen. Vorta bietet eine Verschlüsselung sowie Komprimierung an, und durch die blockbasierte Speicherung verbrauchen die Backups nur einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe. Diese und weitere Möglichkeiten dieses Programms lassen sich in der offiziellen Dokumentation nachlesen.

    Oberfläche von Vorta unter Linux (unter Windows/MacOS nahezu identisch)

    Wie mache ich ein Backup meines Smartphones?

    Unter Android ist ein Backup – wenn man keine Datenschutzbedenken hat – über GoogleDrive in der dazugehörigen App unter «Sicherungen» möglich. Eine Alternative ist das manuelle Kopieren der zu sichernden Benutzerdateien über ein USB-Kabel auf den PC oder das automatische Hochladen (von beispielsweise Fotos) in die Cloud. Die meisten größeren Anbieter offerieren hierzu ein Option in der entsprechenden App.

    Für Samsung-Geräte ist die Software SmartSwitch sehr zu empfehlen, da diese in einem Rutsch alle Dateien und Einstellungen auf neuen Geräten wiederherstellt. Hierzu muss die enstprechende App für den PC sowie für das Smartphone installiert, dieses per USB-Kabel verbunden und dem Assistenten gefolgt werden. Bei allen Geräten anderer Hersteller funktioniert das Programm leider nicht.


    Sollte ich auch von meinem Router ein Backup machen?

    Ja! Auch hier gilt wieder: wessen Verlust man nicht verkraften kann, von dem sollte man ein Backup erstellen. Die Einstellungen, Telefoniedaten usw. des WLAN-Routers sind häufig sehr umfangreich und bei einem Defekt oder Umstieg auf ein neues Gerät ohne Backup mühsam wiederherzustellen. Um ein solches bei den verbreiteten FritzBox-Routern zu erstellen, reicht ein Besuch der Benutzeroberfläche (dazu einfach im Heimnetz in der Browserzeile 192.168.178.1 eingeben und mit dem Passwort an der Unterseite des Routers anmelden). Unter System – Sicherung können beim Reiter «Sichern» unter der Eingabe eines Passworts die Einstellungen und Telefoniedaten gesichert werden. Standardmäßig muss man hierzu zur Verifikation anschließend eine Taste auf der FritzBox drücken.

    Ein Backup der FritzBox-Einstellungen

    Auf dem gleichen Weg kann unter dem Reiter Wiederherstellung die Datei auf einem neuen Gerät wiedereingespielt werden und findet einen Router mit den gleichen Einstellungen vor.


    Fazit

    Zum Schluss dieses zugegeben relativ umfangreichen Artikel bitte ich dich: Mache ein Backup – egal wie und wie oft. Ein Backup ist viel besser als keines und bewahrt einem vor dem Totalverlust seines digitalen Daseins.

    Vielen Dank für das Lesen dieses Beitrags! Teile ihn sehr gerne mit Anderen, um ihnen die Notwendigkeit von Backups nahezubringen.

  • Windows und Linux – ein Vergleich

    Windows und Linux – ein Vergleich

    Das Supportende von Windows 10 im Oktober 2025 rückt immer näher und Anwender, welche ihre noch funktionierenden PCs aufgrund der hohen Hardwareanforderungen von Windows 11 nicht zu Elektroschrott verkommen lassen wollen, sollten sich nach Alternativen umsehen. Als eine dieser kann das freie Betriebssystem Linux angesehen werden, das ich in einem vorherigen Artikel schon einmal einsteigergerecht vorgestellt habe. Doch wie schneidet Linux in verschiedenen Kategorien im direkten Vergleich zu Windows ab und was sind auf beiden Seiten die Vor- und Nachteile der Betriebssysteme?


    Benutzerfreundlichkeit

    Windows setzt, auch bedingt durch seine hohe Verbreitung, Maßstäbe im Bereich Benutzerfreundlichkeit und gilt mit seinem Desktop als Vorreiter eines anwenderorientierten Betriebssystems. Doch viele Linux-Distributionen stehen dem mit ihren verschiedenen Desktopoberflächen in nichts nach, erfordern jedoch je nach Oberfläche eine gewisse Einarbeitungszeit als Umsteiger von Windows.


    Softwareangebot

    Für viele Anwender ist das zur Verfügung stehende Angebot an Apps sehr wichtig. Hier hat Windows aufgrund seiner Verbreitung zunächst einen Vorteil, da praktisch alle Anwendungen deswegen für dieses Betriebssystem verfügbar sind. Ein genauer Blick auf viele Linuxdistributionen zeigt jedoch, dass hier auch mindestens gleichwertige Alternativen bereitstehen. Und sehr viele Apps für Windows gibt es bereits auch für Linux. Der OpenSource-Gedanke trägt außerdem seinen Teil dazu bei, dass die Anzahl der Anwendungen für Linux ständig steigt.


    Sicherheit

    In diesem Bereich liegen die Vorzüge klar bei Linux. Windows ist allein wegen seiner großen Verbreitung das größte Angriffsziel für Viren, Trojaner, Ransomware & Co. Aber auch abgesehen davon schafft Linux beispielsweise aufgrund seiner Berechtigungsstruktur hohe Hürden für Angreifer. Die Anwendungsinstallation ist bei Linux naturgemäß ebenso mit weniger Risiken verbunden, da alle Apps zentral aus einer Anwendungsverwaltung installiert und aktualisiert werden können. Der OpenSource-Gedanke sorgt außerdem für ein schnelles Ausmerzen von Sicherheitslücken, wobei eine viel größere Zahl von professionellen Programmierern eine Blick auf den Quellcode wirft als bei Windows.


    Einstellungsmöglichkeiten

    Linux-Distributionen bietet nahezu unendliche Möglichkeiten das eigene Betriebssystem nach Wunsch anzupassen und auf die Bedürfnisse des Anwenders zuzuschneiden. Beispielsweise existieren hunderte Desktopoberflächen sowie Linux-Distributionen, die der Anwender für sein Betriebssystem nutzen kann. Bei Windows gibt es nur eine Oberfläche, welche sich zudem kaum verändern lässt.

    Eine exemplarische Verdeutlichung, welche unendliche Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten Linux bietet: Sogar das Startlogo (bei Windows der Windows-Button unten links/Mitte) lässt sich nach Belieben verändern.

    Datenschutz

    Windows disqualifiziert sich für diejenigen, die ihre gesamtes digitales Leben am Computer nicht mit Microsoft teilen wollen. Laut der Datenschutzerklärung von Microsoft sammelt Windows eine Vielzahl von persönlichen Daten und registriert zudem fast jeden Klick, um benutzerspezifische Onlineprofile zu erstellen. Dies lässt sich in Windows kaum einschränken, es kann nur das Senden «optionaler Diagnosedaten» verhindert werden. Microsoft ist außerdem sein 2007 Partner im PRISM Programm der NSA. Linux dagegen sammelt keinerlei Diagnosedaten. Auf freiwilliger Basis kann man bei vielen Distributionen der Sendung von anonymisierten Nutzungsdaten zustimmen, dies lässt sich jedoch sehr einfach verhindern.


    Treiberunterstützung

    Der Großteil der Hardwarehersteller bietet Treiber für Windows. Jedoch muss man sich diese als Anwender häufig von diversen Websites erst zusammensuchen, um ein optimales Betriebssystem zu erreichen. Bei Linux sieht das anders aus. Die Treiber sind bereits im Kern (Kernel) des Systems enthalten und bieten Unterstützung für eine Vielzahl an Geräten. Es ist aufgrund des OpenSource-Gedanken praktisch unmöglich ein Gerät zu finden, für welches keine Treiberunterstützung existiert. Bei Herstellern, welche ihren Firmwarequellcode jedoch nicht freigeben und sehr neuen Geräten, bietet Linux manchmal weniger performante oder energiesparende Treiber (z.B. bei NVIDIA-Grafikkarten). Hier hat sich in den letzten Jahren aber schon viel zum Besseren gewendet.


    Stabilität und Geschwindigkeit

    Windows ist besonders auf älteren Geräte häufig relativ träge und benötigt beim Hochfahren (ohne Windows-Schnellstart) viel mehr Zeit als Linux-Distributionen. Häufige Aussetzer bei Windows, wie der berüchtigte «Bluescreen of Death», lassen sich bei Linux fast nie beobachten. Nicht zuletzt deswegen ist Linux im Serverbereich auch das meistgenutzte Betriebssystem.

    Tritt oft scheinbar zufällig und nicht reproduzierbar auf: Der Bluescreen of Death.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bluescreen_(Windows)#/media/Datei:Blue_Screen_of_Death.png

    Kosten

    Die meisten Linux-Distributionen unterliegen des GPL-Lizenz und sind deswegen für den Endanwender kostenlos. Es gibt allerdings spezielle Distributionen (wie Red Hat Linux), welche sich an Firmen richten und nur gegen kostenpflichtigen Support nutzbar sind. Diese spielen jedoch für den Heimnutzer keine Rolle. Bei Windows sieht die Sache anders aus. Die Lizenzkosten für den Endanwender der Home-Version betragen im Microsoft-Store 145€, für die Pro-Version schlagen 259€ für eine Einzellizenz zu Buche. Die meisten PCs sind schon mit Windows vorinstalliert und kosten den Endanwender scheinbar nichts. Die Hersteller müssen jedoch sehr wohl Lizenzkosten entrichten, welche sie an die Kunden weitergeben.


    Updates

    Microsoft liefert bei Windows regelmäßig Updates aus, welche der Anwender mit einem verpflichtenden Neustart installieren muss. Die Updates kann man auch nicht verhindern, sondern nur auf bestimmte Zeit aufschieben. Auf der anderen Seite beträgt häufig der Supportzeitraum von Versionen für Heimanwender nur 2 Jahre. Danach ist ein Upgrade auf die nächste Version notwendig. Bei Linux sind Updates in keinster Weise verpflichtend und fordern selten einen Neustart. Andererseits bieten beispielsweise die LTS-Versionen von Ubuntu 5 Jahre Updates, ohne dass auf die nächste Version geupgradet werden muss. Bei einer für den Einzelnutzer kostenloses Registrierung bei Ubuntu Pro sind es sogar 10 (!) Jahre.


    Installation

    Die meisten PCs im Handel sind schon mit Windows vorinstalliert und der Anwender muss keine Installation vornehmen. Die Installation, welche bei Linux unumgänglich anfällt, da nur wenige PCs mit vorinstalliertem Linux erhältlich sind, kann deswegen als die größte psychologische Einstiegshürde für den Endanwender angesehen werden. Doch es existiert eine Vielzahl von Installationsanleitungen im Web und auch die Distributoren sind an einer anwenderfreundlichen Dokumentation interessiert. Die Installation beschränkt sich dabei auf die Erzeugung eines Installations-USB-Sticks, dem Booten von diesem und der eigentlichen Installation, durch welche häufig eine intuitiver Schritt-für-Schritt-Assistent führt.

    Installationsassistent der Linux-Distribution Ubuntu. Quelle: https://ubuntu.com/tutorials/install-ubuntu-desktop#4-boot-from-usb-flash-drive

    Fazit

    Windows bietet auf den ersten Blick durch seine Vielzahl an Apps, der bekannten Bedienoberfläche und der sehr guten Treiber-Unterschützung für den Endanwender nur Vorteile. Doch wer die psychologische Hürde der Installation überwindet, erhält mit Linux ein stabiles, anpassungsfähiges und sicheres Betriebssystem, dass seinesgleichen sucht. Auch aufgrund des OpenSource-Gedankes und der Vorzüge im Datenschutz ist Linux eine beachtenswerte Alternative für diejenigen, die ihren älteren PC auch nach dem Supportende von Windows 10 noch nutzen wollen.

  • USB-Gerät funktioniert nicht! Was tun?

    USB-Gerät funktioniert nicht! Was tun?

    Jeder, der hin und wieder oder regelmäßig einen PC benutzt, hat bestimmt schon mal die Erfahrung gemacht, wie einzelne USB-Geräte reproduzierbar oder zufällig nicht mehr funktionieren. Doch wenn du die folgenden Fragen Schritt für Schritt durchgehst, kannst du von kleineren Verbindungsproblemen bis komplizierteren Treiberproblemen alle Fehlerquellen aufspüren.


    Ist das USB-Gerät korrekt verbunden?


    Schmutzeinlagerungen im USB-Anschluss des PCs oder im Stecker des USB-Geräts können dafür sorgen, dass keine (stabile) Verbindung zustande kommt. Überprüfe deswegen diese auf Staubeinlagerungen oder teste den USB-Anschluss des PCs mit anderen USB-Geräten bzw. das USB-Gerät an anderen Anschlüssen oder PCs, um die Fehlersuche einzugrenzen.


    Ist die Stromzufuhr ausreichend?


    Besonders bei 3,5-Zoll-Festplatten gehört es zu den häufigen Fehlern, dass Anwender nicht für genügend Stromversorgung sorgen. Auch der Grund für ständige Abbrüche kann darin liegen. Überprüfe deswegen die maximale Stromversorgung der Ports im Handbuch deines Computers sowie die nötige Stromversorgung des Geräts. Teste die Verbindung gegebenenfalls mit einem aktiven USB-Hub oder einem zusätzlichen Netzteil (v.a. bei Festplatten).


    Stimmt die USB-Version?


    Besonders ältere PCs oder Laptops mit USB-2.0-Anschlüssen haben oft Probleme mit neueren USB-3.0/3.1-Geräten umzugehen. Letztere erkennst du an der oft blauen USB-Buchse bzw. dem blauen USB-Stecker. Teste ein USB-3.0/3.1-Gerät deswegen zuerst an einem moderneren PC, falls du die Vermutung hast, dein PC könnte zu alt sein.

    USB-2.0-Ports (zu erkennen an den weißen Kontakten)

    Funktioniert das USB-Gerät überhaupt?


    Wenn du die bisherigen Schritte ohne Erfolg unternommen hast, kann es auch einen naheliegenderen Grund geben, weshalb das Gerät nicht funktioniert: Es ist unabhängig von dem USB-Port defekt bzw. die Batterie beispielsweise einer USB-Computermaus ist leer. Überprüfe deswegen die Funktion des Geräts an anderen PCs bzw. tausche vorhandene Batterien aus oder lade es auf.


    Sind die USB-Ports im Bios deaktiviert?

    Bei den Uefi-Bios mancher PCs lassen sich die USB-Ports blockieren, sodass das Betriebssystem keinen Zugriff darauf hat. Überprüfe deswegen das Bios auf diese Option (wie du ins Bios deines PCs gelangst, kannst du weiter unten in Exkurs nachlesen). Grundsätzlich lohnt sich deswegen auch ein Neustart des Computers.


    Sind die Treiber korrekt installiert?


    Du hast die Funktion des Geräts an einem anderen PC erfolgreich getestet und es scheint hardwareseitig kein Problem zu geben? Dann kann es auch an fehlenden oder falsch installierten Treibern liegen. Wie du auf deinem Betriebssystem dazu vorgehst, wird im Folgenden beschrieben.


    Unter Windows 10/11 öffnest du mit der Tastenkombination Windows-R, dem Eintippen des Befehls

    devmgmt.msc

    sowie dem Bestätigen dieses mit der Enter-Taste den Geräte-Manager. Wenn im Ausklappmenü des betreffenden USB-Geräts ein gelbes Ausrufezeichen erscheint, liegt vermutlich ein Treiberproblem vor. Aber auch wenn dem nicht so ist, lohnt ein Rechstklick auf des betreffende USB-Gerät. Mit «Treiber aktualisieren» kann ein Update der Treiber manuell angestoßen werden (bei Windows ist grundsätzlich auch das Bemühen von Windows-Update, um das gesamte System auf den neusten Stand zu bringen, hilfreich). Bei hartnäckigen Problemen kann es auch helfen, mit einem Doppelklick auf das Gerät den Eigenschaften-Dialog aufzurufen und «Gerät abschalten» zu wählen. Anschließend kann das Gerät wieder ein- und ausgesteckt werden, um es noch einmal zu versuchen.

    Treiber eines USB-Geräts aktualisieren
    USB-Gerät entfernen

    Unter fast allen Linux-Distributionen führt der Befehl

    lsusb
    (virtuelle) USB-Geräte und Hubs, welche Linux erkannt hat

    im Terminal zu einer Auflistung aller vom Kernel erkannten USB-Geräte. Wenn dein Gerät dort auftaucht, es aber trotzdem nicht funktioniert, geben die Kernel-Meldungen unter

    dmesg | grep -i USB 

    Aufschluss zur weiteren Fehlersuche im Web.


    Exkurs: USB-Geräte auch nach Ausschalten des PCs weiterhin aktiv


    Bis an diese Stelle ging es nur darum, USB-Geräte zur korrekten Funktion zu verhelfen. Zuviel des Guten ist jedoch, wenn das USB-Gerät auch nach Ausschaltens des Computers weiterhin funktioniert und Strom verbraucht. Dieses Verhalten hat oft mit den Einstellungen für «Always on USB» oder «USB-Charging» im Uefi-Bios des PCs zu tun. Überprüfe deswegen diese Einstellung im Bios. (Hinweis für Einsteiger: Das Bios eines PCs erreichst du, wenn direkt nach Einschalten des PCs eine bestimmte Funktionstaste gedrückt wird. Dies ist häufig f8/f9/f11 oder f12. Wenn du dir unsicher bist und keine der genannten Tasten funktionieren, kannst du auch die ESC-Taste bemühen. Häufig erscheint dann ein Startmenü, bei welchem das Bios-Menü ausgewählt werden kann.)

    USB-Charging im Uefi-Bios von HP deaktivieren (Aussehen kann je nach Modell und Hersteller variieren)

    Scheint dein USB-Gerät nach dem Ausführen dieser Schritte immer noch nicht zu funktionieren, dann kann es tatsächlich defekt sein und es muss ausgetauscht werden. Weiterhin kann ein Fehlersuche im Web nach spezifischen Softwaretreibern oder Kernelmeldungen noch die erhoffte Lösung des Problems zutage fördern. Mit den obigen Punkten hast du jedoch alle trivialen Fehlerquellen ausgeschlossen.

    Vielen Dank für das Lesen diese Artikels! Ich freue mich über Kommentare und ein Teilen dieses Beitrags, um weiteren Menschen zu helfen. Um weitere Unterstützung bei IT-Problemen zu erhalten, kannst du dich auch über das Kontaktformular an mich wenden.